Die Hundetrainerin Fleischmann
Johanna Fleischmann
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„Alle Tierschutzhunde sind traumatisiert.“ – hast du diesen Satz schon mal gehört?
Es gibt unzählige Mythen über Tierschutzhunde, besonders dann, wenn sie aus dem Auslandstierschutz kommen. Manche sind harmlos, andere führen dazu, dass Halter*innen mit völlig falschen Erwartungen starten – und dann frustriert sind, wenn es anders läuft.
Seit 2017 lebe ich mit zwei Hunden aus dem Auslandstierschutz zusammen, die über eine Zwischenstation in einem deutschen Tierheim zu mir gekommen sind. Unsere bewegte Geschichte kannst du in meinem Blogbeitrag Meine Hunde und ich feiern: 8 Jahre gemeinsam glücklich! nachlesen.
Genauso lange arbeite ich als Hundetrainerin mit Menschen und ihren Tierschutzhunden. Dabei begegnen mir bestimmte Vorurteile immer wieder. In diesem Beitrag räume ich mit den häufigsten Irrtümern zu Tierschutzhunden auf – und zeige dir, warum sie so nicht stimmen.
Tierschutzhunde bewegen Herzen. Viele Menschen wollen einem Hund aus dem Ausland oder aus dem Tierheim ein besseres Leben ermöglichen – und das ist großartig! Gleichzeitig kursieren rund um Tierschutzhunde viele Geschichten, Halbwahrheiten und Mythen über ihr Verhalten.
Das Problem: Vorurteile über Tierschutzhunde und Mythen können Erwartungen formen. Wenn du glaubst, dein Hund sei automatisch „dankbar“ oder „braucht nur Zeit“, kann es leicht zu Missverständnissen und Problemen im Alltag kommen.
Mythen zu Tierschutzhunden: "Alle Tierschutzhunde sind schwierig." oder "Tierschutzhunde aus dem Ausland können sich nie eingewöhnen." All diese Mythen lassen sich in den meisten Fällen widerlegen.
Das ist viel zu pauschal. Natürlich bringen manche Hunde Themen mit, die Arbeit erfordern – aber genauso gibt es viele Tierschutzhunde, die unkompliziert ins neue Zuhause starten und zeigen, wie falsch manche Tierschutzhunde Mythen sind.
Jeder Hund ist individuell. Und ihre Lebensgeschichten ebenso.
Dankbarkeit ist ein menschliches Konzept. Hunde schulden uns nichts dafür, dass wir ihnen ein Zuhause geben. Was sie zeigen können, ist Vertrauen und Bindung – und das entsteht nicht automatisch, sondern durch Sicherheit, Struktur und gemeinsame Erfahrungen.
Liebe ist wichtig – keine Frage! Aber ein Hund braucht mehr als nur Zuneigung: klare Strukturen, verlässliche Bezugspersonen, bedürfnisgerechte Auslastung und einen sicheren Alltag. Liebe allein reicht nicht, um Probleme zu lösen und deinen Hund zu einem entspannten Lebensbegleiter zu machen.
Ja, es gibt Tierschutzhunde, die Schlimmes erlebt haben und traumatisiert sind. Aber die Mehrheit ist es sehr wahrscheinlich nicht – genau hier wird einer der größten Mythen über Tierschutzhunde sichtbar.
Je nach vorherigem Lebensraum und den eigenen Erfahrungen reagieren viele Hunde vor allem auf die völlig neue Lebenssituation mit Unsicherheit.
Unsicherheit entsteht allerdings in der Regel durch fehlende und/oder schlechte Erfahrungen. Und weist nicht (unbedingt) auf ein Trauma hin.
Missverständnis: "Mein Tierschutzhund braucht nur Zeit." Leider führt dieser Glaubenssatz oft dazu, dass viel zu lange gewartet wird, bevor sich Menschen Hilfe in einer guten Hundeschule holen.
Zeit hilft, aber Zeit allein löst keine Probleme. Gerade wenn es um das Verhalten von Tierschutzhunden bei Unsicherheiten oder Ängsten geht, ist aktive Unterstützung wichtig. Struktur, Training und einfühlsames Vorgehen sind entscheidend dafür, dass dein Hund Vertrauen zu dir fasst.
Die Grundlage für Vertrauen ist eine gute Bindung zum Tierschutzhund – und die entsteht nicht von allein, sondern durch bewusste gemeinsame Erfahrungen.
Welche Faktoren die Bindung zwischen dir und deinem Hund fördern, kannst du in meinem Blogbeitrag Bindung zu deinem Hund aufbauen - so wirst du sein Lieblingsmensch! nachlesen.
Im Shelter oder auf der Pflegestelle leben viele Hunde mit Artgenossen zusammen – scheinbar problemlos. Gerade in der Gruppenhaltung im Ausland gilt jedoch das Recht des Stärkeren. Menschen, die regulierend und moderierend eingreifen können, sind nicht oder viel zu selten vor Ort. Oft geht es für die Hunde schlichtweg ums Überleben und sie wissen sehr genau, dass ein Austragen von Konflikten dieses massiv gefährden könnte.
Dadurch entsteht schnell der Eindruck, dass die Hunde freundlich zu allen anderen Hunden seien.
Aber das bedeutet nicht automatisch, dass der Hund sich im Alltag im neuen Zuhause mit fremden Hunden sicher fühlt und freundlich auf diese zugeht. Oft zeigen sich Unsicherheiten oder Abneigungen gegenüber anderen Hunden erst im Laufe der Eingewöhnung im neuen Zuhause.
Viele stellen sich Tierschutzhunde als extrem belastet vor. Doch nicht jeder Hund ist ein „Härtefall“. Manche starten stabil ins neue Zuhause, andere brauchen etwas mehr Unterstützung. Wie anpassungsfähig ein Hund ist und wieviel Unterstützung er im neuen Zuhause braucht, ist von sehr vielen Faktoren abhängig.
Eine Rolle spielen hierbei beispielsweise die Genetik, die Persönlichkeit, die Herkunft und auch die Lern- und Lebenserfahrungen des Hundes. Und dabei ist es ganz gleich, ob der Hund aus dem Tierschutz kommt oder von einem verantwortungsvollen Züchter, einem Vermehrer oder "aus zweiter Hand".
Diese Aussage ist falsch. Meine privaten und beruflichen Erfahrungen mit Auslandstierschutzhunden zeigen: Mit Geduld, Struktur und Training gewöhnen sich die meisten Hunde hervorragend ein – und werden tolle Familienmitglieder.
Wichtig hierbei ist eine passende Auswahl des Hundes, bei der der Hund nicht nach Optik - sondern nach einem Anforderungsprofil ausgewählt wird.
Du stehst gerade an dem Punkt, dass ein neuer Hund bei dir einziehen soll? Und du weißt noch nicht so richtig, wie du den passenden Hund für dich finden kannst? Dann buche dir gerne eine Online-Hundesprechstunde in der ich dich dazu berate, welcher Hund zu dir und deinen Lebensumständen passt und wie du diesen finden kannst.
Das stimmt pauschal nicht. Es gibt sowohl einfache als auch anspruchsvollere Hunde im Tierschutz – genau wie beim Züchter. Auch hier zeigt sich: Mythen über Tierschutzhunde vereinfachen die Realität zu stark.
Wichtig zu wissen: Mögliche Probleme mit Tierschutzhunden lassen sich meist durch die richtige Auswahl und Begleitung lösen.
Wichtiger als „Anfänger*in" oder "Profi“ ist, ob du bereit bist, dich auf den Hund einzulassen, Unterstützung anzunehmen und gemeinsam mit deinem neuen Hund zu lernen.
Mythos: "Ein Tierschutzhund ist nichts für Hundeanfänger*innen." Meine Erfahrung dazu ist: Es kommt auf die passende Auswahl des Hundes an und die Bereischaft, gemeinsam zu lernen und sich Unterstützung in einer guten Hundeschule zu holen, bevor es schwierig wird. Und nicht darauf, ob der Mensch das erste Mal oder zum 10. Mal einen Hund aufnimmt.
Ja, manche Hunde bringen Parasiten oder gesundheitliche Beschwerden mit, weshalb Gesundheitschecks und entsprechende Behandlungen wichtig sind. Abhängig vom Herkunftsland braucht es auch im neuen Zuhause entsprechende Nachuntersuchungen. Seriöse Vereine klären darüber entsprechend auf und geben auch transparente Informationen zu möglichen Erkrankungen und Behinderungen der Hunde.
Viele Tierschutzhunde sind jedoch gesund.
Tierschutzhunde Mythen machen die Welt einfach – aber Hunde sind komplexe Lebewesen. Jeder Tierschutzhund bringt seine eigene Geschichte, seine Stärken und seine Baustellen mit. Wichtig ist, ihn als Individuum zu sehen, statt in Schubladen zu denken.
Wenn du überlegst, dir einen Hund aus dem Tierschutz zu holen oder wenn dein neuer Begleiter schon eingezogen ist und ihr Unterstützung braucht: Du musst nicht alles allein schaffen.
Vor Anschaffung eines Hundes: In meiner Beratung „Welcher Hund passt zu mir?“ finden wir gemeinsam heraus, welcher Hund wirklich zu dir und deinem Alltag passt – und wie du ihn findest. Hier kannst du dir eine Online-Hundesprechstunde für die Beratung buchen.
Wenn dein Tierschutzhund schon bei dir ist: In meiner Online-Hundesprechstunde oder in meinem Einzeltraining (vor Ort zwischen Flensburg, Heide, Husum und Schleswig) unterstütze ich dich dabei, deinen Hund besser zu verstehen, Probleme zu lösen und euren Alltag entspannter zu machen.
Nein. Manche Hunde haben schlechte Erfahrungen gemacht und zeigen problematische Verhaltensweisen. Die Mehrheit ist aber nicht traumatisiert, sondern oft einfach nur unsicher, weil alles neu ist.
Ja. Es gibt sowohl unkomplizierte als auch anspruchsvollere Hunde im Tierschutz. Entscheidend ist, ob du bereit bist, dich auf den Hund einzulassen, dich beraten zu lassen und Schritt für Schritt dazuzulernen.
Nein. Viele Tierschutzhunde sind gesund. Natürlich gibt es medizinische Besonderheiten (z. B. Mittelmeerkrankheiten), aber seriöse Organisationen testen ihre Hunde und informieren transparent.
Zeit ist wichtig – reicht aber allein nicht aus. Gerade bei Ängsten und Unsicherheiten braucht es zusätzlich Struktur, Sicherheit und kleinschrittiges Training zum Aufbau von Selbstsicherheit und Abbau von Ängsten.
Ja, bei passender Auswahl auf jeden Fall. Mit Geduld, Verständnis und einer guten Begleitung können viele Tierschutzhunde entspannte und glückliche Familienhunde werden.
Du hast noch Fragen, die hier bisher nicht beantwortet wurden? Dann schreib' mir gerne eine persönliche Nachricht.
Moin, ich bin Johanna - Hundetrainerin und Hundeverhaltenstherapeutin aus Leidenschaft.
Seit 2017 helfe ich Menschen dabei, ihren Hund und sein Verhalten richtig zu verstehen und mit ihrem Hund zu einem echten Team zusammenzuwachsen.
Bei mir sind alle Menschen und ihre Hunde willkommen - unabhängig von Alter, Herkunft oder Vorgeschichte.
Problemverhalten bei Hunden geht oft einher mit massivem Stress. Und Stress wiederum bedingt oder verstärkt Problemverhalten.
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Die Hundetrainerin Fleischmann
Johanna Fleischmann
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